Denken & Handeln

(© Melanie Vogel) Wenn wir handeln, haben wir dann vorher immer nachgedacht? Die kurze Antwort lautet: Nein! Erst wenn Denken und Fühlen eine Einheit bilden, können wir reflektiert handeln, weil jetzt unser Gehirn in der Lage ist, vor-, nach- und mitzudenken. Damit unser Gehirn diese mentale Leistung vollbringen kann, muss es sich in einem Zustand der Ruhe und Entspanntheit befinden. Sind wir gestresst oder verängstigt, fehlt dieser Zustand der Entspanntheit und Ruhe. Unser Gehirn ist in einem Alarmzustand, der nur zwei Entscheidungen zulässt: Kampf oder Flucht.

In diesem mentalen (und manchmal auch tatsächlichen) Überlebensmodus können wir unser Handeln nicht reflektieren. Wir agieren aus dem Affekt heraus. Dieses Handeln rettet manchmal unser Leben (wenn wir uns vorher tatsächlich in Lebensgefahr befunden haben) – meistens jedoch reitet es uns in echte Probleme, wenn das affektgesteuerte Handeln im alltäglichen Kontext geschieht. In diesen Fällen ist unser Tun nämlich zutiefst unreflektiert und buchstäblich UNDURCHDACHT. Wir handeln ohne Rücksicht auf Verluste – mit schwerwiegenden Folgen für alle Beteiligten.

Affektgesteuertes Handeln ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Denken und Fühlen nicht im Einklang stehen. Wir handeln jetzt, ohne dass überhaupt vor-, nach- oder mitgedacht wurde. Daraus ergeben sich zusammengefasst drei Denk- und Handlungsmuster:

DENKENFÜHLENHANDELN
ausgeprägtschwachhalbherziges Handeln, Untätigkeit
schwachausgeprägtaffektgesteuertes Handeln, blinder Aktionismus
ausgeprägtausgeprägtreflektiertes Handeln, weise Entscheidungen

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